Schweineproduktion auf Mehrjahrestief

02.09.2018 - 10:12:57

Der Schweinebestand in Deutschland ist laut Maizählung 2018 mit knapp 26,9 Millionen Tieren auf den tiefsten Stand seit 2011 gefallen, und die Abstockung der Zuchtsauenherde gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % auf 1,86 Millionen Tiere lässt auch in Zukunft ein geringeres Angebot erwarten.

Schweineproduktion
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Das Thünen-Institut geht davon aus, dass 2018 hierzulande rund 56,9 Millionen Schweine geschlachtet werden; das wären fast 1,5 Millionen oder 2,5 % weniger als im Vorjahr. Die Schweinefleischerzeugung soll ebenfalls um 2,5 % auf 5,37 Mio. t sinken; das wäre die niedrigste Menge seit 2009.

Zum aktuell geringeren Schlachtaufkommen trägt den Marktexperten zufolge wesentlich bei, dass die Lebendeinfuhr 2018 klar rückläufig ist, während die Ausfuhr, vor allem von Ferkeln, merkliche Zuwächse verzeichnet. Allein dadurch könnten den Schlachtbetrieben in diesem Jahr bis zu 1,4 Millionen weniger Schweine für die Verarbeitung zur Verfügung stehen, heißt es in der Prognose. Für 2019 wird mit einem Rückgang des Schlachtaufkommens um 1,5 % auf knapp 56,1 Millionen Tiere gerechnet; die Schweinefleischerzeugung soll ebenfalls um 1,5 % auf 5,29 Mio. t abnehmen.

Als Ursachen für diese Entwicklung nennen die Analysten des TI unter anderem den anhaltenden Strukturwandel in der deutschen Schweinehaltung. Die jährliche Aufgaberate bei den Schweinemästern lag von 2014 bis 2018 bei 4,3 %; bei den Zuchtsauenhaltern waren es sogar 6,5 % per annum. „Damit hat sich der Rückzug der Betriebe aus der Schweineproduktion verfestigt und scheint unabhängig von kurzfristigen Preisentwicklungen zu sein“, stellen die Experten zum anhaltenden Strukturwandel fest.

Quelle: AgE
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