WTO-Bericht: Brasiliens Landwirtschaft sehr wettbewerbsstark

24.11.2022 - 12:46:17

Die brasilianische Landwirtschaft verfügt über eine sehr hohe Wettbewerbskraft. Dies ist ihr jetzt auch durch die Welthandelsorganisation (WTO) bescheinigt worden.

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Das niedrige Niveau der internen Stützung, die minimale Marktpreisstützung und der geringe Außenschutz machten das Land zu einem wettbewerbsfähigen Exporteur von Agrarprodukten, heißt es in dem aktuell vorgelegten „Trade Policy Review“ zu Brasilien, der auf Arbeiten des WTO-Sekretariats und der Regierung in Brasília beruht. Der Meistbegünstigungszollsatz des Landes für landwirtschaftliche Produkte liegt der WTO zufolge aktuell bei durchschnittlich 9,1 %.

Kredite für die Landwirtschaft oder den ländlichen Raum zu präferenziellen Zinssätzen seien nach wie vor das wichtigste politische Stützungsinstrument für den brasilianischen Agrarsektor, wird in dem Bericht festgestellt. Zudem gebe es spezifische Programme zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken. Dazu gehörten Kredite für Anpflanzungen auf unproduktiven und degradierten Böden, Kredithilfen für das Anlegen von Wäldern und Darlehen zur Modernisierung von Produktionssystemen und zum Erhalt natürlicher Ressourcen.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Agrarsektors einschließlich der Fischerei und Forstwirtschaft hat in Brasilien in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So erhöhte sich dessen Anteil an der Bruttowertschöpfung des Landes von 5,7 % im Jahr 2017 auf 8,1 % im Jahr 2021. Zuletzt entfiel auf die Branche fast jeder zehnte Beschäftigte im Land. Trotz des dualistischen Charakters der Landwirtschaft - gewerbliche und Familienbetriebe - habe der Sektor eine im Vergleich zu anderen Sektoren schnellere Steigerung der Arbeitsproduktivität verzeichnet, heißt es in dem Bericht. Festgestellt wird aber auch, dass die brasilianische Agrarbranche stark von der Einfuhr landwirtschaftlicher Betriebsmittel abhängig sei, insbesondere von Düngemitteln.

Quelle: AgE/ri
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