Ukraine-Export: EU-Kommission unterstützt Getreidelieferungen per Schiff

28.11.2022 - 17:57:58

Die Europäische Kommission will den Export von Getreide aus der Ukraine forcieren und wird dazu die Beladung von zwei Getreideschiffen unterstützen.

Ukrainisches Getreide
(c) proplanta

Das hat Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen am vergangenen Samstag auf dem „Grain from Ukraine Summit“ angekündigt. „Wir müssen der Welt signalisieren, dass wir unsere schwächsten Partner nicht im Stich lassen werden“, betonte von der Leyen. Brüssel übernehme die Transportkosten für 40.000 t Getreide. „Das ist das Restkontingent - egal was es kostet“, so die Chefin der Brüsseler Behörde.

„Russland setzt erneut Lebensmittel als Waffe ein“, sagte von der Leyen. Auf Bali hätten die Staatschefs der G20-Staaten weltweite Solidarität bei der Bekämpfung des Hungers als Folge des russischen Angriffskriegs eingefordert. „Wir stehen zu unserem Wort und werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun“, stellte die Kommissionspräsidentin klar.

Laut von der Leyen sind die von der EU-Kommission und den angrenzenden Mitgliedstaaten eingerichteten Solidaritätskorridore „ein großer Erfolg“. Seit Mai habe die Ukraine über diese Korridore mehr als 17 Mio. t Getreide und Lebensmittel exportiert. „Die Solidaritätskorridore sind für die Wirtschaft der Ukraine ein Rettungsanker. Sie bringen den ukrainischen Landwirten und Unternehmen mehr als 19 Mrd. Euro“, hob die Kommissionspräsidentin hervor. Und sie seien die einzige Möglichkeit für den Export aller anderen, nicht-landwirtschaftlichen ukrainischen Waren in den Rest der Welt.

Die EU-Kommission habe nun zusammen mit Finanzinstituten wie der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) EBWE und der Weltbank zusätzliche Mittel in Höhe von 1 Mrd. Euro für den Ausbau der Leistungsfähigkeit dieser Solidaritätskorridore mobilisiert, berichtete von der Leyen. Zugleich zeigte sie sich erfreut darüber, dass die Schwarzmeer-Getreide-Initiative um 120 Tage verlängert worden sei.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte auf der Konferenz an, dass sein Land die Grenzinfrastruktur ausbauen und „Solidaritätslinien“ für den Transport vorbereite, um den Export von ukrainischem Getreide und anderen Gütern durch sein Hoheitsgebiet und Häfen an der Ostsee zu unterstützen. „Die brutale Blockade der Exportmöglichkeiten aus der Ukraine hat uns veranlasst, neue Solidaritätslinien und neue Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine vorzubereiten, um den Export und Transit durch Polen zu unseren Häfen an der Ostsee zu ermöglichen“, sagte Morawiecki. Dieser Schritt solle nicht nur eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen sein, sondern auch als Unterstützung für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg dienen.

Quelle: AgE/jo
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