Globale Mischfutterproduktion 2022 leicht rückläufig

27.01.2023 - 11:47:32

Die gewerbliche Herstellung von Mischfutter in der Welt ist im vergangenen Jahr moderat gesunken. Das meldete jetzt der US-Tiernahrungshersteller Alltech in seinem „Agri-Food Outlook 2023“ auf Basis seiner jährlichen Umfrage bei mehr als 28 000 Futtermühlen in 142 Staaten.

Futtermittel
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Demnach nahm die globale Erzeugung gegenüber 2021 um 5,4 Mio. t oder 0,4 % auf knapp 1,27 Mrd. t ab. Dazu trug wesentlich bei, dass sich die Futtermittelproduktion in den rund 6.550 europäischen Werken einschließlich Russlands um 12,9 Mio. t oder 4,7 % auf 263,2 Mio. t verringerte. Auch in den Regionen Asien-Pazifik mit China sowie in Afrika ging die Produktion zurück, und zwar um 0,5 % beziehungsweise 3,9 %. Dagegen meldeten Nord- und Lateinamerika, der Mittlere Osten sowie Ozeanien ein höheres Aufkommen.

Wird auf die Tierarten geschaut, dann wurde mit 364,0 Mio. t global gesehen das meiste Mischfutter für die Hähnchenmast hergestellt; die Menge wuchs laut Alltech gegenüber 2021 um 1,3 %. Mit Ausnahme von Afrika - wegen eines Produktionseinbruchs in Kenia - sowie von Europa aufgrund der Geflügelpest legte die Herstellung in allen Regionen zu. Dies war insbesondere im Mittleren Osten mit einem Plus von fast 39 % auf 11,4 Mio. t der Fall. Dort macht sich bemerkbar, dass Saudi-Arabien seine Geflügelfleischerzeugung ausbaut, um unabhängiger von Importen zu werden.

Zweitwichtigstes Produkt der Mischer war 2022 erneut Schweinefutter, dessen globale Erzeugung jedoch um 3,0 % auf 319,4 Mio. t sank. Hierzu trug Europa mit einem Minus von 8,3 % auf 75,1 Mio. t wesentlich bei. Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und sinkende Tierbestände waren Alltech zufolge dafür der Grund. Zudem ging in China die Erzeugung um rund 5 % zurück, da hohe Futterkosten und geringe Schlachtschweinepreise zeitweise den Bedarf schmälerten. In Lateinamerika wuchs dagegen die Produktion um 2,0 % auf 36,2 Mio. t, vor allem da in Brasilien die Schweineindustrie weiter expandierte.

Rückläufig war im vergangenen Jahr auch die globale Herstellung von Rindermischfutter, und zwar insgesamt um 0,9 % auf 251,9 Mio. t. Hierbei fiel die Abnahmerate beim Futter für Milchkühe mit 1,3 % höher aus als bei der Rindermast mit 0,3 %. Europa und Ozeanien wiesen relativ gesehen mit jeweils fast 5 % die stärksten Rückgänge bei der Rinderfuttererzeugung insgesamt auf. In Lateinamerika, Asien und Afrika stieg dagegen die Mischfutterproduktion für die Rindermast zwischen 2,4 % und 3,8 %, in Nordamerika um 0,6 %.

Die höchsten Wachstumsraten wurden laut Alltech-Erhebung 2022 bei der gewerblichen Futterzeugung für Aquakulturen mit 2,7 % auf 52,9 Mio. t sowie bei derjenigen für Haustiere mit 7,3 % auf 35,3 Mio. t verzeichnet.

Quelle: AgE/dw
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