Gemischte Zwischenbilanz für Getreideernte in Rheinland-Pfalz

29.07.2021 - 17:17:27

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt, hat heute vor Journalisten in Bischheim eine gemischte Zwischenbilanz für die laufende Getreideernte gezogen.

Getreideernte 2021
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„Im südlichen Rheinland-Pfalz ist in vielen Betrieben die Enttäuschung über die Ergebnisse der Getreideernte groß“, erklärte der BWV-Präsident. Bis Mitte Juni seien die Prognosen hervorragend gewesen, der weitere Witterungsverlauf habe aber bessere Ergebnisse verhindert. Zu wenig Sonnenstunden und regenbedingte Ernteverzögerungen hätten zu durchschnittlichen Erntemengen und heterogenen Qualitäten geführt.

Laut Hartelt ist der Getreidedrusch im südlichen Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich fortgeschritten. Während in Rheinhessen die Flächen nahezu vollständig abgeerntet seien, habe die Weizenernte in der Nord- und Westpfalz gerade erst begonnen. In der Vorder- und Südpfalz sei die Ernte nach dem Start Anfang Juli wegen der feuchten Witterung fast zwei Wochen lang unterbrochen worden, was Qualitätseinbußen in reifen Beständen verursacht habe. Die Betriebe hofften nun auf sonniges und trockenes Wetter, um die Ernte möglichst rasch abschließen zu können.

Wie Hartelt mit Blick auf den Futterbau ausführte, konnten in diesem Jahr mindestens zwei sehr gute Grasschnitte eingebracht werden. Außerdem würden hohe Maiserträge erwartet, zudem hätten die Zuckerrüben von der Witterung profitiert. Die Ertragsaussichten für die Rüben und der Zuckermarkt gäben Hoffnung auf ein gutes Jahr. Die Entwicklung im Weinbau ist laut dem BWV-Präsidenten indes rund zwei Wochen gegenüber dem vergangenen Jahr zurückgeblieben. Die größte Herausforderung sei der Kampf gegen den Falschen Mehltau, der mit der feucht-warmen Witterung optimale Bedingungen habe. Mit dem Beginn der Weinlese sei Mitte September zu rechnen.

Wie Hartelt hervorhob, haben die Betriebe mit Sonderkulturen insgesamt weiterhin einen hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand bei der Unterbringung und Beschäftigung von Saisonarbeitskräften zu bewältigen. Allerdings seien durch die konsequente Umsetzung des strengen Hygienekonzeptes nennenswerte Corona-Ausbrüche auch in diesem Jahr verhindert worden.

Quelle: AgE
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