Gaspreiskrise: Yara und andere Düngerhersteller wollen heimische Märkte bevorzugt beliefern

15.10.2021 - 11:30:47

Auch in Norwegen hält die Inflation bei den Gaspreisen und die daraus resultierende Verteuerung von Mineraldünger die Landwirtschaft in Atem.

Dünger
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Inzwischen wächst zudem die Sorge, dass im Frühjahr nicht genug Ware zur Bedarfsdeckung der heimischen Ackerbauern verfügbar sein wird. Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat deshalb jetzt angekündigt, die Warenströme am heimischen Markt angesichts der „dramatischen und unberechenbaren Entwicklung“ auf den internationalen Düngermärkten genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Konzern, der die Düngeproduktion wegen der explodierenden Herstellungskosten bereits um 40 % gedrosselt hat, sieht sich gezwungen, in den kommenden Monaten den Wareverkehr auf dem norwegischen Markt stärker als bisher zu kontrollieren und gegebenenfalls in die Verteilung einzugreifen. Dennoch habe man den Ehrgeiz, die eigenen Verpflichtungen für den heimischen Markt auch in der kommenden Anbausaison zu erfüllen, betonte Yara. In der Fachzeitung „Bondebladet“ wird das Unternehmen noch deutlicher. Hier ist die Rede davon, dass der Düngerkonzern bei der Verteilung der eigenen Ware eine Priorisierung des norwegischen Marktes plant.

Auch in Polen haben die beiden Düngemittelhersteller Grupa Azoty und Anwil angekündigt, ihren Export zu begrenzen und vorrangig den heimischen Markt zu beliefern, um Versorgungslücken im Frühjahr zu vermeiden. Eine Einschränkung der Düngerherstellung wurde bisher aus dem gleichen Grund ausgeschlossen. Gleichwohl sehen die Unternehmen wegen der drastisch gestiegenen Gaspreise keinen Spielraum für Nachlässe bei den Düngerpreisen.

Quelle: AgE
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