Finale Treibhausgasbilanz: Ausstoß der Landwirtschaft auch 2021 leicht rückläufig

28.01.2023 - 11:00:00

In Deutschland sind die Treibhausgas-(THG)-Emissionen der Landwirtschaft 2021 im Gegensatz zum Gesamtausstoß aller Sektoren weiter gesunken.

CO2-Ausstoß
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Wie aus der für das vorletzte Jahr heute vom Umweltbundesamt (UBA) in Dessau vorgelegten finalen THG-Bilanz hervorgeht, wurden seinerzeit im Agrarsektor bundesweit insgesamt rund 61,3 Mio. t Treibhausgase in CO2-Äquivalenten freigesetzt; das waren 1,1 Mio. t oder 1,8 % weniger als 2020. Der Sektor blieb damit deutlich unter der für 2021 im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmenge von 68 Mio. t CO₂-Äquivalenten.

Diese deutliche Unterschreitung sei allerdings vor allem durch methodische Verbesserungen bei der Berechnung der Emissionen bedingt, erklärte das UBA. Die aktuelle Bilanz bestätigt die von der Behörde bereits Mitte März 2022 veröffentlichte, vorläufige Schätzung für den Sektor von rund 61 Mio. t CO₂-Äquivalenten.

Maßgeblich für die Fortsetzung des bereits seit 2015 zu beobachtenden Abwärtstrend beim THG-Ausstoß der Landwirtschaft waren laut der Bundesbehörde vor allem die weiter sinkenden Nutztierbestände. Im Einzelnen seien die Schweine- und Rinderbestände 2021 im Vorjahresvergleich um 9,2 % beziehungsweise 2,3 % abgestockt worden. Dadurch sei weniger Gülle angefallen, und die Emissionen seien ebenfalls gesunken.

Insgesamt wurden in Deutschland 2021 nach den endgültigen UBA-Zahlen Klimagase in der Menge von 759,1 Mio. t CO₂-Äquivalenten freigesetzt; das waren 29,6 Mio. t oder 4 % mehr als im Jahr davor. Im ersten Corona-Jahr 2020 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 5 % geschrumpft. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 lagen die deutschen THG-Emissionen im Jahr 2021 aber noch um 39 % niedriger. Dies ist aber vor allem auf den Abbau der Industrie in der früheren DDR zurückzuführen.

Besonders kräftig erhöhten sich 2021 nach Angaben des UBA die THG-Emissionen der Energiewirtschaft, nämlich gegenüber dem Vorjahr um 27 Mio. t CO2-Äquivalente oder 12,5 %. Das Amt schreibt dies vor allem der erhöhten Stein- und Braunkohlenverstromung zu. Dagegen habe der Einsatz von emissionsärmerem Erdgas schon in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der deutlich gestiegenen Gaspreise abgenommen. Als wesentlichen Grund für den erhöhten Einsatz fossiler Energieträger zur Stromerzeugung führen die Desslauer Fachleute den Rückgang der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien um 17,5 TWh an. Grund war insbesondere die schwächere Windstromerzeugung. Gleichzeitig nahm der Bruttostromverbrauch um 14,9 TWh zu.

Quelle: AgE/kk
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