Durchschnittliche Getreideernte in Hessen erwartet

29.07.2021 - 01:15:00

Während der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in der laufenden Ernte bislang durchschnittliche Weizenerträge verzeichnet, dämpfte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, die Erwartungen.

Getreideernte 2021
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Er rechnet mit einem insgesamt mittleren Getreideaufkommen von etwas mehr als 2 Mio t. „Eine Rekordernte, die aufgrund der äußerlich gut entwickelten Bestände im Bereich des Möglichen schien, wird es voraussichtlich nicht geben“, erklärte der HBV-Präsident heute bei einem im Pressegespräch in Frankfurt am Main. Die Gerstenernte sei jetzt bis auf die höheren Mittelgebirgslagen abgeschlossen. Bei den Erträgen gebe es eine große Bandbreite zwischen 60 dt/ha und 90 dt/ha. Starkregen habe vielerorts Lagergetreide verursacht. Darüber hinaus sind dem HBV-Präsidenten zufolge Qualitätsminderungen zu befürchten. Manche Böden seien so durchnässt, dass sie kaum befahren werden könnten. Allerdings seien die Erträge und Qualitäten bei der Sommergerste, die in erster Linie als Braugerste verwendet werde, bislang positiv ausgefallen.

Laut Schmal bewegen sich die bisherigen Erträge beim Winterweizen auf durchschnittlichem Niveau mit standort- und witterungsbedingten Unterschieden. Die Winterrapserträge fallen dem der HBV-Präsidenten zufolge mit etwa 30 dt/ha ernüchternd aus. Mit Blick auf das Grünland berichtete er, dass der Zuwachs im Laufe des Sommers dank häufiger Niederschläge sehr gut gewesen sei, so dass in den meisten Regionen mehrere Schnittnutzungen mit guten Erträgen möglich sein sollten. Auch die Heuernte, die vielerorts erst in der vergangenen Woche abgeschlossen worden sei, habe gute Erträge gebracht. Außerdem hätten der Silomais und die Zuckerrüben nach einer kältebedingt zögerlichen Jugendentwicklung in den vergangenen Wochen sehr schnell aufgeholt. Die Ertragsaussichten seien gut, so Schmal.

Unterdessen berichtete der RLV in Bonn, dass der Regen immer wieder die Getreideernte unterbreche. Für Weizen würden durchschnittliche Erträge verzeichnet. Allerdings könnten die betreffenden Proteingehalte unterdurchschnittlich ausfallen. Unklar sei derzeit, ob dieses Problem in Zusammenhang mit der neuen Düngeverordnung stehe und dauerhaft die Verarbeitungsmöglichkeiten zu qualitativ hochwertigen Mehlen aus dem Rheinland einschränken könnte. Bei den jüngsten Überschwemmungen wurden laut RLV nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen rund 15.0000 ha Acker durch Überschwemmungen beschädigt oder zerstört.

Quelle: AgE
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