Deutscher Schweinebestand sinkt auf 15-Jahrestief

01.07.2019 - 00:00:00

Der Abbau der Rinder- und Schweinebestände in Deutschland hat sich in diesem Frühjahr weiter fortgesetzt.

Schweine Deutschland
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) vergangene Woche mitteilte, gab es zum Stichtag am 3. Mai im Bundesgebiet 25,91 Millionen Schweine; das waren 532.000 Tiere oder 2,0 % weniger als bei der vorherigen Erhebung im November 2018. Der aus saisonalen Gründen aussagekräftigere Vergleich mit der Vorjahreszählung im Mai 2018 zeigt ein deutlich größeres Bestandsminus von 985.000 Schweinen oder 3,7 %. Damit ist die Schweinepopulation bei einer Maizählung auf den tiefsten Stand seit 2004 gesunken.

Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Schweinehaltung in Deutschland um 2,19 Millionen Tiere oder 7,8 % zurückgegangen. Den Wiesbadener Statistikern zufolge gab es bei den Mastschweinen im Vorjahresvergleich den größten Bestandsabbau mit 4,8 % auf 11,31 Millionen Tiere. Das korrespondiert mit dem zuletzt geringeren Schlachtschweineangebot. Zudem nahmen die Zahl der Ferkel um 2,1 % und diejenige der Jungschweine um 3,8 % ab, weshalb auch in näherer Zukunft das Schlachtaufkommen unterdurchschnittlich bleiben dürfte.

Erneut auf dem Rückzug war die Sauenhaltung: Der Bestand ging innerhalb von zwölf Monaten um 2,9 % auf 1,80 Millionen Muttertiere zurück. Noch sehr viel stärker nahm jedoch die Zahl der Sauenhalter binnen Jahresfrist ab, nämlich um 700 Betriebe oder 8,6 % auf 7.400 Unternehmen. Insgesamt gaben seit Mai 2018 etwa 1.300 Schweinehalter oder 5,8 % die Produktion auf; zuletzt gab es bundesweit insgesamt noch rund 21.600 Betriebe mit Schweinen auf dem Hof.

Erneut geschrumpft ist laut Destatis auch die Rinderherde, und zwar im Vergleich zu Mai 2018 um 329.940 Tiere oder 2,7 % auf 11,76 Millionen Stück. Dabei nahmen die Bestände des Jungviehs unter einem Jahr um 3,2 % und die der Färsen um 3,8 % überdurchschnittlich ab.

Bei den Milchkühen wurde ein Minus von 2,4 % auf 4,07 Tiere verzeichnet. Bei den männlichen Tieren älter als ein Jahr erfolgte der geringste Bestandsabbau mit 0,4 % auf rund 1 Million Stück. Der Erhebung zufolge gab es im Mai 2019 noch 136.091 Rinderhalter in Deutschland; das waren 4.536 oder 3,2 % weniger als vor einem Jahr. Dabei ist die Zahl der Milchkuhalter mit 4,5 % auf 61.087 Betriebe stärker gesunken als der Gesamtdurchschnitt.

Quelle: AgE
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